Anders als geplant, aber nicht weniger eindrucksvoll. Eigentlich wollten wir in dieser Woche richtig ins Training einsteigen, die Höhenluft nutzen und Kilometer sammeln. Doch das kenianische Hochland hat uns gleich zu Beginn daran erinnert, dass der Körper nicht immer nach Plan funktioniert: Ein Magen-Darm-Infekt zwang uns zur Pause.

Nach ein paar Tagen mit viel Ruhe und leichter Kost konnten wir langsam wieder ins Training einsteigen – vorsichtig, aber dankbar. Auch wenn die ganz langen Einheiten ausfallen mussten, war jeder Schritt hier oben auf 2.400 Metern wertvoll. Die Umgebung, die Atmosphäre und das Gefühl, Teil dieses besonderen Ortes zu sein, tragen ihren eigenen Reiz – selbst in einer ruhigeren Woche.

Am Samstag haben wir zweimal im Schwellenbereich trainiert: morgens 10 × 1000 m mit 90 Sekunden Trabpause und nachmittags 15 × 400 m mit 60 Sekunden Trabpause. Aufgrund der vorangegangenen Krankheit und der ungeklärten Höhenanpassung mussten wir die Geschwindigkeit deutlich reduzieren – konkret etwa 15–30 Sekunden langsamer pro Kilometer bei gleicher Anstrengung.

Sonntag ging es mit unserem Fahrer Jeff auf die bekannte Moiben Road – eine lange Asphaltstraße, die durch ihr halbwegs flaches Profil viele Läufer aus der Region anzieht. Flach bedeutet in Kenia dennoch immerhin 120 Meter Höhenunterschied auf 25 km. Auf dem Rückweg lernten wir Jeffs Familie kennen und erhielten einen Einblick in ihr Leben.

Zum Start in unsere letzte Woche hier in Kenia folgte montags direkt der nächste Doppel-Schwellen-Tag. Diese beiden Einheiten lagen so eng beieinander, weil die zwölfwöchige Frist für den Frankfurt-Marathon gestartet ist und wir unseren Trainingsplan entsprechend angepasst haben. Optimal wäre es gewesen, zwischen solchen intensiven Einheiten zwei bis drei lockere Tage einzubauen.

In diesem Zusammenhang haben wir uns gefragt:

Lauft ihr auch einen Herbstmarathon? Wenn ja, welchen?

Lasst es uns gern wissen!

Damit unser hohes Trainingspensum muskulär gut wegstecken kann, hatten wir jeweils eine einstündige Massage bei Brian, dem Physiotherapeuten im Camp. Man merkt sofort seine Erfahrung und sein Können – das kleine Behandlungszimmer ist gespickt mit Trikots weltbekannter Athleten. Unter anderem behandelte er bereits den verstorbenen Marathon-Weltrekordhalter Kelvin Kiptum und Olympiasieger Mo Farah.

Kulinarisch ist Kenia auf jeden Fall auch ein Erlebnis: Nach zweieinhalb Wochen Ugali, Sukuma Wiki und Chapati haben wir uns für ein Abendessen im Kerio View entschieden – einer bekannten Unterkunft mit wunderschöner Aussicht ins Rift Valley und für ihre europäische Küche bekannt.

       

Dass man hier Menschen wie Brother Colm O’Connell trifft - der als „Godfather of Kenyan Running“ bezeichnet wird - scheint völlig alltäglich zu sein.

Wir blicken gespannt auf die letzte Woche und sind motiviert für die letzten Trainingstage in der Höhe. Bis bald!

Luis & Eric

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