Aus irgend einem Grund habe ich das Gefühl, dass man von mir erwartet, noch ein paar Worte zum Weltrekord von Eliud Kipchoge beim Berlin Marathon zu verlieren. Ich selbst hatte am Sonntag des Berlin Marathon nichts zu tun, so dass ich pünktlich vor dem Fernseher saß und nebenbei live im Internet die Zwischenzeiten einer Vielzahl von Greif-Club-Mitgliedern trackte.

Die Bedingungen waren ein Traum. Es passiert wohl nur 1-2 mal im Läuferleben, dass du beim Marathon diese äußeren Bedingungen hast und diese dann mit deiner Top-Form zusammentreffen. In diesem Fall muss man es nutzen.

Der Weltrekord von Eliud Kipchoge ist natürlich großartig. Dafür muss schon vieles perfekt gelaufen sein. Diesen Weltrekord hatte ich mit der Überschrift auch gar nicht im Sinn. Dafür war die zweite Hälfte etwas über eine Minute langsamer als die erste Hälfte. Dies lag aber einerseits an der aberwitzigen HM-Zwischenzeit von 59:50 min, anderseits an den fehlenden Tempomacher ab km 25. Dort waren die 3 Tempomacher verschwunden. Ich bin mir sicher, hätte man bei km 25 die Tempomacher wie bei der INEOS-Challenge in Wien auch nur einmal austauschen können, dann wäre die 2 h Marke in Berlin gefallen. So war es auch für Kipchoge allein schwer, auf den letzten 17 km das irrwitzig hohe Tempo konstant weiterzulaufen. Letztlich aber ein überragender Weltrekordlauf.

Das Erstaunliche an Kipchoge ist seine Konstanz über die letzten Jahre. Es gibt auch andere, die einmal eine Zeit zwischen 2:01 und 2:03 h anbieten. Sie scheinen sich damit aber körperlich vollständig zu verbrennen und kommen anschließend nicht annähernd mehr an diese Zeiten heran. Anders Eliud Kipchoge. Er liefert und liefert und liefert. Zwei Weltrekorde im Bereich 2:01 h, die 2 Läufe unter Laborbedingungen (2:00:25 h in Monza und 1:59:40 h in Wien). Dazu weitere Läufe im Bereich 2:02-2:03 h.

Apropos INEOS-Challenge. Dazu gibt es einen wunderbaren Film: Kipchoge: The last Milestone. Der Film gibt großartige Eindrücke in die Motivation und das Training von Kipchoge sowie die Organisation und Durchführung seines unter 2 h Marathons in Wien. Wenn du den Film noch nicht kennst, dann kann ich ihn dir sehr empfehlen. Du kannst in bei Amazon Video und vermutlich allen anderen Streaming-Anbietern anschauen.

Aber zurück zur Überschrift. Den perfekten Marathon lief in Berlin aus meiner Sicht unter anderem unser Greif-Club-Mitglied Gunther Jänicke. Wir berichteten bereits in den Newslettern vom 26.10.2021 und 09.08.2022 über ihn. Nachdem er vor knapp 3 Jahren mit einer Marathon-Bestzeit von etwas über 3 h zu uns gekommen ist, hat er sich in dieser Zeit (auch mit Sololäufen während der Coronazeit) bis auf 2:41:56 h in diesem Frühjahr gesteigert.

Naheliegend war es also, im Herbst die 2:40 h anzugehen. Gespannt war ich auf sein Anfangstempo. Für eine 2:40 h brauchst du durchschnittliche 5 km Abschnitte von 19:00 min. Gunther lief mit 18:48 min, 18:59 min und 19:03 sozusagen auf den Punkt los. Was dann allerdings folgte, lies des Trainers Herz höher schlagen. Der nächste Abschnitt war eine 18:20 min. Erst dachte ich, oh je, eine ziemlich heftige Steigerung. Die nächsten Abschnitte kannst du dir in folgender Tabelle anschauen.

 

5 km 00:18:48 18:48 03:46
10 km 00:37:47 18:59 03:48
15 km 00:56:50 19:03 03:49
20 km 01:15:10 18:20 03:40
25 km 01:33:36 18:26 03:42
30 km 01:52:13 18:37 03:44
35 km 02:10:53 18:40 03:44
40 km 02:29:43 18:50 03:46
Finish 02:37:44 08:01 03:40

 

Die 5 km Abschnitte wurden zwar immer geringfügig um ein paar Sekunden langsamer, Gunther schrieb mir aber im Nachhinein, dass er ab der Hälfte versuchte sich zu bremsen, in Hinblick auf die letzen 10-12 km. Er war dabei ziemlich besorgt und verzweifelt, da es nicht wirklich gelang. Es lief einfach zu gut. Und dies bis zum letzten km wie man den Zeiten entnehmen kann.

Damit gab es auch einen negativen Split. Der ersten Hälfte in 1:19:11 h folgte eine zweite Hälfte in 1:18:34 h.

Am Ende stand eine ganz starke Zeit von 2:37:44 h. Herzlichen Glückwunsch.

Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass Gunther 3 Wochen später mit 35:01 min über 10 km eine weitere persönliche Bestzeit folgen lies.

Damit gehen übrigens unsere beiden Mitglieder Gunther Jänicke und Sebastian Jägerfeld (seinen Bericht konntest du vor 6 Wochen lesen), über die wir jetzt regelmäßig im Newsletter berichtet haben, weiter quasi im „Gleichschritt“ voran. Sebastian lief in Frankfurt eine 2:37:38 h. Eine unglaubliche Reise die unter anderem diese beiden Greif-Club-Mitglieder in den letzten ca. 3 Jahren absolviert haben. Sie gehören nicht zu den Zweiflern. Sie setzen die Regenerationsphasen sowie den Greif-Trainingsplan zu nahezu 100% um.

Wenn du auch Leistungssteigerungen dieser Art erfahren möchtest, dann kann ich dir nur empfehlen, jetzt sofort einen Greif-Trainingsplan zu bestellen und in unser Wintertraining einzusteigen. Im Winter werden die Läufer des Frühlings und Sommers gemacht! Viele Läuferinnen und Läufer machen den Fehler, jetzt die Füße hochzulegen und dann irgendwann im Februar wieder einzusteigen. Damit hast du die wichtigste Trainingsphase des Jahres schon verpasst.

Liebe Grüße
Jens Peters

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Jens Peters

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