Kapitel 1: Countdown zur Bestzeit (Seite 35-36)

Die Wahl des Trainingsuntergrundes

... Auf weichen Waldböden kommt es durch das leichte Einsinken dagegen zu einem schwammigen Impact, die Muskulatur braucht nicht in entsprechender Weise zu dämpfen. Die Bildung kontraktiler Elemente wird nicht angeregt. Wer immer auf weichen Waldböden trainiert, wird auf Asphalt sein blaues Wunder erleben.

Die Muskulatur schmerzt nach kurzer Zeit tierisch und die Laufgeschwindigkeit ist bei vergleichsweise gleichem Kraftaufwand niedriger als bei Asphalttrainierten. Walsschotterstraßen oder- wege sind annähernd der Wirkung von Asphalt gleichzusetzen. Nun darf man aber auch nicht das Kind mit dem Bade ausschütten und ganz auf die Waldböden verzichten, das wäre völliger Unsinn. Außerdem ist das Laufen im Wald eines unserer größten Genüsse. Auf diesen weichen Böden kannst du daher deine extensiven und regenerativen Läufe ableisten.

Die dicke Sohle bringt die schlechte Leistung

Tempoläufe hingegen immer auf Asphalt, harten Waldböden (Schotter) oder auf der Bahn rennen. Auf dieser immer mit möglichst harten Schuhen mit wenig Dämpfung (Wettkampfschuhe, Light-Racer- und Natural Running-Schuhe) laufen, denn die Bahn dämpft schon in sich. Auch bei den Tempoläufen unbedingt härtere Schuhe (Light-Racer) bevorzugen. Weiche Schuhe vernichten Energie, indem sie sie in Wärme umwandeln.

Auch die 35-km-Strecken sollten überwiegend auf harten Untergründen gelaufen werden. Meist sind aber aus praktischen Gründen nur gemischte Böden möglich. In dem Fall solltest du aber unbedingt versuchen, die Endbeschleunigung auf Asphalt durchzuführen. Also notfalls auf dem Parkplatz noch ein paar Runden um das Auto einplanen.

Noch ein Tipp:

Die meisten Verletzungen entstehen am Tag nach einer erschöpfenden Belastung beim Laufen auf unebenen Untergründen (Wald, Sand usw.). Also am Tag nach dem 35-km-Lauf am besten auf die Tartanbahn gehen und gemächliche Kreise ziehen.

Pulsmesser und Stoppuhr

Ich empfehle dir, möglichst nach Zeit und nicht nach Puls zu laufen. Meiner Erfahrung nach ist die Zeit eine weitaus verlässlichere Einheit als der individuelle Puls. Dieser kann ein ganz übler Betrüger sein. Trotzdem habe ich zur Sicherheit für alle Pulsläufer die optimalen Pulsfrequenzen beigefügt. Für alle am Pulstraining Interessierten ist der folgende Text, alle von Pulsuhren befreiten Leser können den Einschub auch überspringen.

Infokasten

Grundlagen: Training mit Pulsmessung
Es tauchen im Zusammenhang mit Pulstraining immer wieder Fragen auf, die zu Diskussion führen. Ich denke, es ist sinvoll, hier einmal eine kurze Zusammenfassung zu bringen, in der Grundsätzliches ge-und erklärt wird.

Wenn du mit deinem Puls trainieren willst, dann solltest du dir drei Grundregeln einprägen:

1. Grundregel:
Ohne richtig ermittelten Höchstpuls ist jedes Pulstraining Makulatur.

2. Grundregel:
Puls ist nur ein Grobparameter, der durch äußere Einflüsse stark beeinflusst wird.

3. Grundregel:
Hohe Pulsleistung bedeutet nicht unbedingt hohe Trainingsleistung.

 

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Peter Greif

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