Countdown: Die Zielgrade (Seite 78-80)
Wettkämpfe in der Marathonvorbereitung Teil 2
Wie im letzten Teil erwähnt, kann man den Plänen nicht ohne auf sich und seine Form zu achten, folgen. Du musst auf dein Körpergefühl hören! Ich warne ausdrücklich davor, nach dem Motto "Ich mache jetzt alles, was draufsteht, komme was wolle, loszulaufen". Dieses Verhalten ist falsch und ist meistens nicht von Erfolg gekrönt. Du hörst doch auch nicht blind auf dein Navi, oder? Ein bisschen mitdenken muss schon sein. Wer zum blinden "Gehorsam" gegenüber einem Trainingsplan neigt, vergisst auf sein Körpergefühl zu achten. Und so ein Körper verträgt eben nicht jeden Tag das, was man ihm vorsetzt. Wenn du mit einem Tempolauf beginnst und du spürst deine Schwäche, dann lass das Tempo sein und geh in den Wald joggen. Morgen ist auch noch ein Tag und da geht es dir vielleicht schon deutlich besser. Dann tauscht du einfach die Einheiten und startest los!
Bleib dran und kämpfe!
Natürlich wirst du dich so verhalten und auf deinen Körper hören. Aber der Countdown gibt eine Linie, eine Idee vor, die du verfolgen solltest und die du auch in Ihrer Systematik begreifen kannst. Auf individuelle Möglichkeiten kann natürlich hier nicht eingegangen werden. Kein Plan der Welt kann wissen, dass du vielleicht in der dritten Woche der Vorbereitung mittwochs erkältet bist oder gerade in deiner Heimat 20cm Schnee liegt. Zu beschreiben ist immer nur der Idealzustand, der natürlich oft nicht erreichbar ist. Aber wie lautete einmal ein Wahlkampfslogan: "Die Richtung muss stimmen." Auch wenn du nicht alles hier Geschriebene in die Praxis umsetzen kannst, der Erfolg wird dir nicht versagt bleiben. Bleib dran und kämpfe!
Wenn du persönliche Fragen und individuelle Änderungen möchtest, kann ich dir nur raten, Mitglied im Greif-Club zu werden. Dieses wird man, wenn man sich einen individuellen Trainingsplan bestellt. So steht unser Team dir bei kniffligen Fragen zur Verfügung. Solltest du von der Leistung arg enttäuscht bzw. nicht überzeugt sein, bitte, mach trotzdem weiter mit dem Programm. Setz noch einmal vier Wochen Vertrauen in dieses Programm. Es klappt! Du kannst mich ja hinterher immernoch verprügeln, und ich will mein Haupt auch demütig senken, wenn zudem noch all diese schönen Schimpfwörter auf mich niederhageln.
Hier etwas aus der Praxis:
Jetzt im Jahr 2013 gibt es über 1.800 Mitglieder im Greif-Club. Diese kann ich natürlich nicht jeden Tag persönlich beraten, helfe aber jedem, der ein wirkliches Problem hat. Aber wenn solche Fragen auf dich zukommen wie die in dem nachfolgenden Dialog, dann steigen mir oft die Tränen in die Augen:
Ein Clubmitglied ruft an: "Wie lange ist eigentlich eine Stadionrunde?"
>> Willst du mich auf den Arm nehmen, es sind 400 m und das wissen doch nun schon die Kinder.
"Nein, ich habe es mit meinem Navi nachgemessen, es sind mehr als 403 m"
>> Um Himmels willen, du kannst mit einem Navi keine Runde ausmessen.
"Mit meinem Navi schon, ich habe es ausprobiert, es stimmt auf den Meter genau"
>> Aber das geht doch nicht auf einer Runde! Dazu musst du genau 30 cm Abstand von der Innenkante halten, denn dort verläuft die Maßlinie für eine 400-m-Bahn. Zudem kann ein Navi keine Kurven genau vermessen. Es misst die Kurven immer nur mit 2.50 m langen Geraden. Das heißt, eine Runde wird immer länger gemessen, als sie in Wirklichkeit ist.
Solche Fragen sollte man besser auf Facebook, Strava und anderen Social-Media Plattformen stellen. Es gibt genügend Leute, die sich mit diesen Dingen auskennen und auch beratend zur Seite stehen.
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Peter Greif