Leute, ich werde Mama! Ich kann es selber kaum glauben, aber da wächst ein kleines Mini-Hanna-Mädchen in meinem Bauch. Mittlerweile schon in der 18. Woche. Und es läuft mittlerweile wieder richtig rund. Einige die uns folgen, haben sich vermutlich schon gewundert, warum so wenig Lauf-Aktivitäten aufgezeichnet wurden.

Tatsächlich schlug die Schwangerschaft bei mir ein wie eine Bombe, ich konnte mich von einem auf den anderen Tag kaum noch bewegen, geschweige denn LAUFEN! Ich erinnere mich an einen meiner letzten 15 KM-Läufe, bei denen noch eine 5-er Pace auf der Uhr stand. Dieser Lauf fühlte sich für mich an wie eine 3-er Pace! So anstrengend, es war wirklich nicht schön und machte auch KEINERLEI Spaß. Dazu kam dann Schwindel und hoher Blutdruck... Irgenwas war anders, aber was? Ich wusste nicht, was mit meinem Körper los war! 

Ich war frustriert, demotiviert, enttäuscht.
Jetzt hatte ich so lange trainiert ! Und dann sowas? 

Gerade noch war ich doch noch all den tollen Läufe locker weggelaufen...
Ich hatte euch genaustens darüber berichtet, wer nochmal reinlesen mag, gerne:

https://www.greif.de/kolumne-wackelpudding-an-der-zugspitze.html
https://www.greif.de/kolumne-hexentrail-nicht-schneller-aber-weiter.html
https://www.greif.de/kolumne-deja-vue.html

Und dann geht plötzlich nichts mehr... 

Ich war mit einer lieben Freundin zum Laufen verabredet, wir wollten einfach nur ganz entspannt zusammen laufen gehen und ich konnte das erste Mal keinen einzigen Hügel mehr laufen. Sie war auch etwas besorgt, aber klar- andererseits kann das ja jedem mal so gehen. Kein Grund zur wirklichen Sorge. Ich ging erstmal nicht mehr laufen.

Dann kam mein Geburtstag und die Tage zuvor fühlte ich mich noch immer komisch. Schwummrig und wackelig auf den Beinen. Wie viele Covid-Tests ich in der Zeit gemacht habe, habe ich nicht mehr zählen können. Allesamt negativ !

So gar nicht negativ war dann ein anderes Test-Ergebnis-
EIN POSITIVER TEST! In diesem Falle ULTA-ERFREULICH-POSITIV :)

Offiziell bestätigt wird die Schwangerschaft dann an meinem Geburtstag... dem 17.10.2022 - ein schöneres Geburtstagsgeschenk konnte es wohl nun wirklich nicht geben, was meint ihr? Zur Feier des Tages gehen wir sogar tatsächlich noch ein kleines Ründchen laufen. Nämlich eines der ersten Harz-Ründchen, die ich jemals kennengelernt hatte. Einmal um den Oderteich und hoch zur Wolfswarte. Einer der Läufe, der mich verzaubert hat, bei dem ich mich verliebt habe. Verliebt in den Harz und seine Menschen... vor allem einen natürlich! Und dieser wird jetzt Papa- unglaublich. Und ich werde Mama! Wow- ich kann es kaum fassen. An diesem Tag erscheint alles so unreal. Welch Geschenk, welch Wunder, welch Zauber. Also fliegen wir förmlich um den Oderteich... laufen hat eben einfach so viel damit zu tun, wie wir uns fühlen:

Als glücklichste und stolzeste bald-Eltern auf der ganzen Welt läuft es sich rundum hervorragend! :-)

Zur Sicherheit laufe ich dann trotzdem vorsichtshalber erstmal etwas weniger. Ich fühle mich immer noch etwas schlapp und klapprig. Vor allem habe ich vermehrt mit Übelkeit zu kämpfen. Ich kann gefühlt nichts mehr, habe keinen Appetit mehr und bin einfach nur noch fertig, schlapp, müde. Möchte nur noch schlafen. Habe schlechte Laune. Mein armes Umfeld... Ohje...

Meine Lichtblicke ?

Lichtblicke in den ersten 2-3 Monaten der Schwangerschaft sind dann meistens die Momente draußen. Die gemeinsame Zeit in der Natur. Auch wenn ich in der Zeit kaum laufen kann, kann ich doch zumindest spazieren gehen oder kleinere Wanderungen machen. Alleine zu laufen traue ich mir nicht mehr zu, dafür bin ich gerade nicht fit genug. Manchmal gehen wir dann gemeinsam- die ganze Läufer-Familie unterwegs;-) Das tut gut. Denn auch wenn ich gerade echt langsam unterwegs bin und es tierisch mühsam für mich ist, brauche ich doch die Bewegung. Für meinen Körper - aber vor allem für meinen Kopf.

Draußen an der frischen Luft geht es mir immer gut

Ich kann atmen, mich bewegen und vor allem: MIR IST NICHT SCHLECHT! ;-) Puh - ich sag es euch, ich hätte mir das so niemals vorstellen können... Dass ich einmal wochenlang freiwillig NICHT laufen gehe. Das Spielchen mit der Übelkeit geht dann bis ungefähr Ende Dezember so weiter... Es wird zwar langsam weniger und ich habe auch wieder mehr Energie und Kraft, aber nun ist schon eher das Problem, wieder reinzukommen ins Laufen. Ich hatte nun knapp 3 Monate ausgesetzt und es fühlte sich auf einmal ganz komisch an, überhaupt wieder zu laufen. Die ersten Versuche wage ich dann alleine: 1-2 Kilometer bergab. Das war‘s. Mehr geht nicht. Ernüchternd.

Die ersten "schwangeren 5 Laufkilometer"

Laufe ich mehr gezwungenermaßen. Es ist Silvester und es regnet den ganzen Tag lang. Eigentlich wollten wir wandern gehen, aber dazu ist das Wetter eindeutig zu schlecht. "Dann müssen wir halt laufen", sagt meine Freundin Mo ganz selbstverständlich und zuckt mit den Schultern.
"Aber ich bin schwanger!" - "Ja eben! Du musst dich bewegen und brauchst frische Luft. Als Schwangere erst recht. Los geht‘s"

Es regnet und ist äußerst ungemütlich. Außerdem geht es leicht bergauf. Ich habe schon nach 400 Metern weder Luft noch Lust, weiter zu laufen. Aber Mo insistiert. "Hanna, dir wird es danach so viel besser gehen" Na gut. wir laufen hinauf. Langsam aber stetig. Das kommt mir irgendwie bekannt vor. Langsam wärmt sich mein Körper auf und als wir oben ankommen, bin ich froh, dass ich mitgegangen bin. Der Weg runter ist dann ein Geschenk des Himmels, es läuft! Endlich wieder :) Natürlich langsam, aber ich laufe und es macht Spaß. Das ist die Hauptsache. Ich finde meinen Rhythmus und als wir nach etwa 5 Kilometern zu Hause ankommen, strahle ich wie ein Honigkuchenpferd. Ohne Gehpausen, ich hatte es geschafft, ich konnte es doch noch. Als hätte ich mich plötzlich daran erinnert, wie es geht.

Was könnte es Schöneres geben! 

Am nächsten Tag stehen dann also noch einmal 5 Kilometer auf dem Programm. Dieses Mal gut laufbar- für meinen Körper und meinen Kopf. Denn ich glaube wieder daran, dass ich 5 Kilometer am Stück laufen kann. Hat ja gestern auch geklappt. Wunderbar. Gesagt, getan. Läuft.

Mallorca Lauf- & / Auszeit Januar 2023

Momentan bin ich auf der schönen Insel Mallorca, meiner ehemaligen Heimat... Und es läuft! Bzw. ich laufe- wir laufen. Hanna, Mini-Hanna und manchmal Mo. Meine Freundin Mo trainiert auf einen Triathlon und so macht sie ihre Radfahr - & Schwimmeinheiten und ich begleite sie bei ihren Laufeinheiten. Naja, natürlich nur bei den ruhigen. Und auch nicht, wenn sie zweimal am Tag laufen muss. Das wäre selbst mir zu viel ;-)

Die ganzen alten bekannten Laufstrecken und Erinnerungen begeistern und motivieren mich. Ich habe wieder richtig Spaß am Laufen, kann gar nicht genug bekommen. Das gute Wetter trägt auch dazu bei, die Sonne strahlt mit mir um die Wette. Ich laufe und laufe und laufe. Langsam aber stetig... 10 Kilometer habe ich mir als Limit gesetzt, weiter möchte ich nicht am Stück laufen in der Schwangerschaft. Im Moment zumindest. 10 fühlt sich stabil an. Alles andere mache ich nach Gefühl. Momentan habe ich das Gefühl, dass es mir unglaublich gut tut, mich zu bewegen. Bewegen im Sinne von laufen. Sobald sich das ändert, werde ich wohl wieder mehr spazieren, wandern, flanieren. Vielleicht sogar auch mal rumhängen, chillen, entspannen? Vielleicht... ;-)

Genau auf unseren Körper hören

Ich gehe davon aus, dass es in jeder Schwangerschaft diese verschiedenen Phasen und Momente gibt. Ich feiere also den Moment des Laufens gerade- wie ihr euch bestimmt vorstellen könnt! Und freue mich gleichzeitig auch auf die nächste Phase- welche auch immer das sein mag. Ich spüre täglich ganz genau in mich hinein und frage mich, was mir gut tut. Beim Laufen selber frage ich mich, ob es mir gut tut und dann auch, wie schnell (naja eher langsam) und wie weit es mir gerade gut tut.

Und wenn es sich nicht gut anfühlt, höre ich einfach auf oder laufe langsamer... Meine Garmin-Uhr verzeiht mir übrigens alles, seitdem ich den "schwanger-Modus" eingestellt habe. Kann ich nur wärmstens empfehlen. Zuvor bekam ich ständig irgendwelche bösen Form-Verlust-Berichte geschickt, das war echt deprimierend...

Das Wichtigste ?

Das Wichtigste ist jetzt erstmal, dieses kleine Mini-Hanna-Wesen gesund und munter über diese Welt zu tragen und sie möglichst neugierig zu machen, ...

Auf das sie selber es kaum erwarten kann, das Licht der Welt zu erblicken und auf dieser Welt rumzukrabbeln, zu laufen, zu gehen, ... Die Läufer-Gene sollte sie innehaben bei solchen Eltern, ... aber keinen Druck, versprochen!!!

Wie sind eure Erfahrungen mit dem Thema?

Habt ihr vielleicht Fragen, Ideen oder Anregungen dazu? Ich freue mich sehr über Nachricht von euch! In den nächsten Wochen und Monaten nehmen wir euch mit auf unserer spannenden Reise, wir freuen uns, wenn ihr uns begleiten mögt!

Lasst es euch gut gehen,
eure Hanna

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